Katja Saegesser
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Katja Saegesser

Tänzer und Schwertlilien Wir Menschen teilen kurzerhand die ganze Welt in männlich und weiblich ein. Denn es liegt ja auf der Hand: Es gibt Männer und es gibt Frauen. Und obwohl wir schon länger vermuten, dass Männliches nicht nur bei Männern vorkommt und Weibliches nicht nur bei Frauen, halten wir daran fest. Eine Serie von vier Fotografien, und wir sind mitten in der Diskussion rund um Männlichkeit und Weiblichkeit. Zwei Tänzer zeigen eine Körperhaltung ihres jeweils entgegengesetzten Geschlechts – Charles, der Mann, eine weibliche Haltung vor weissem Hintergrund und Anna, die Frau, eine männliche Haltung vor schwarzem Hintergrund. Zwei Schwertlilien wiederum scheinen das Thema festzuhalten, weil es Männer wie Frauen durchaus beunruhigen kann, dass in ihnen Anteile des anderen Geschlechts wirksam sein könnten. Aber auch sie zeigen sich in einer besonderen Form. In schwarz-weiss und als Fotonegativ. Warum nur? Alle vier Bilder wagen das Unerwartete und weichen von Selbstverständlichem ab. Bei den Tänzern sind es Körperhaltung und eine gesteigerte Farbsättigung, bei den Schwertlilien die Umwandlung in ein Fotonegativ und eine komplette Entsättigung von Farbe durch eine Verwandlung in schwarz-weiss. Als Ganzes verweist die Serie auf die formalen Bedingungen ihres Mediums, der Fotografie. Diese verlangt immer schon eine Auswahl, setzt dem Objekt eine Begrenzung, rechts, links, oben, unten. Und grenzt damit aus, was nicht auf dem Bild zu sehen ist. In ihrer Gesamtheit präsentiert die Serie unsere Möglichkeit, unser Bild der Geschlechter zu verändern. Männer ihre weibliche und Frauen ihre männliche