Katja Saegesser, 19. März 1973

Atelier:  Alte Dorfstrasse 22, 8910 Affoltern a/A

Tänzer und Schwertlilien

Wir Menschen teilen kurzerhand die ganze Welt in männlich und weiblich ein. Denn es liegt ja auf der Hand: Es gibt Männer und es gibt Frauen. Und obwohl wir schon länger vermuten, dass Männliches nicht nur bei Männern vorkommt und Weibliches nicht nur bei Frauen, halten wir daran fest.

Eine Serie von vier Fotografien, und wir sind mitten in der Diskussion rund um Männlichkeit und Weiblichkeit. Zwei Tänzer zeigen eine Körperhaltung ihres jeweils entgegengesetzten Geschlechts – Charles, der Mann, eine weibliche Haltung vor weissem Hintergrund und Anna, die Frau, eine männliche Haltung vor schwarzem Hintergrund. Zwei Schwertlilien wiederum scheinen das Thema festzuhalten, weil es Männer wie Frauen durchaus beunruhigen kann, dass in ihnen Anteile des anderen Geschlechts wirksam sein könnten. Aber auch sie zeigen sich in einer besonderen Form. In schwarz-weiss und als Fotonegativ.

Warum nur?
Alle vier Bilder wagen das Unerwartete und weichen von Selbstverständlichem ab. Bei den Tänzern sind es Körperhaltung und eine gesteigerte Farbsättigung, bei den Schwertlilien die Umwandlung in ein Fotonegativ und eine komplette Entsättigung von Farbe durch eine Verwandlung in schwarz-weiss. Als Ganzes verweist die Serie auf die formalen Bedingungen ihres Mediums, der Fotografie. Diese verlangt immer schon eine Auswahl, setzt dem Objekt eine Begrenzung, rechts, links, oben, unten. Und grenzt damit aus, was nicht auf dem Bild zu sehen ist.
In ihrer Gesamtheit präsentiert die Serie unsere Möglichkeit, unser Bild der Geschlechter zu verändern. Männer ihre weibliche und Frauen ihre männliche

Bold Colors

Gehört zu einer Bildserie, an welcher ich schon länger arbeite. Die Menschen, die ich ablichte, sind noch nie vorher vor einer Kamera gestanden. 

Es ist jeweils eine Grundidee, welche ich habe und mit den Menschen, die divers sind, umsetze.  Es gefällt uns gemeinsam zu arbeiten und aus den Personen das Farbigste, stärkste, aber auch alles andere herauszuarbeiten. Die meisten Projekte werden jeweils in verschiedenen Magazinen international publiziert.

Arbeitsbeschrieb

Ist uns unsere Wahrnehmung bewusst, wenn wir Fotos betrachten? Was

sehen wir, wenn wir schauen? Die Serie zeigt den Gefühlswandel einer

Person: von gedankenschwer und tränenüberströmt über verschlossen und

verletzlich zu nebelhaft und verschwommen hin zu Klarheit und

Selbstschutz. Aber die Serie soll irritieren. Ist es fünfmal dieselbe Person?

Wie wirken die Bilder auf mich? Was ist mit der Nacktheit – befremdet sie

mich, gefällt sie mir, ist sie mir einerlei? Die Bilder sollen «Gefühle im Kopf»

auslösen, so das Thema.

Floral

Abgepflückte Pflanzen, zum Stillleben angeordnet in Positiv und Negativ. Wir sprechen vom Fotonegativ.
Eine Auftragsarbeit

Bewegte, bedeckte und einladende Tage in Venedig.

Entstanden auf einer Studienreise mit unseren Studierenden.